Beim Aufgang der Sonne und bei ihrem Untergang
erinnern wir uns an sie;
Beim Wehen des Windes und in der Kälte des Winters
erinnern wir uns an sie;
Beim Öffnen der Knospen und in der Wärme des Sommers
erinnern wir uns an sie;
Beim Rauschen der Blätter und in der Schönheit des Herbstes
erinnern wir uns an sie;
Zu Beginn des Jahres und wenn es zu Ende geht,
erinnern wir uns an sie;
Wenn wir müde sind und Kraft brauchen,
erinnern wir uns an sie;
Wenn wir verloren sind und krank in unserem Herzen
erinnern wir uns an sie;
Wenn wir Freude erleben, die wir so gern teilen würden
erinnern wir uns an sie;
So lange wir leben, werden sie auch leben,
denn sie sind nun ein Teil von uns,
wenn wir uns an sie erinnern.
jüdisches Gebetbuch
Opi Theo kam Ende August 2011 zu uns und unser erster Eindruck lautete wie folgt: Theo, sehr dünn, mind. fast blind, sehr lieb und zutraulich, erstaunlich mutig und sicher in der Bewegung. Er stammte mit zwei anderen Pudeln aus schlimmst verwahrloster Haltung, war körperlich in fürchterlichem Zustand, aber - er wollte leben und war mutig. Theo zog zunächst in eine Pflegestelle nach Hannover, aber als sie mal ein paar Tage Urlaub machen wollte, durfte Theo mit seiner Pudelkollegin Lieschen zu Birgit reisen.
Dort erlebten wir einen dieser magischen Momente. Aus Theo wurde Opi Theo und die Herzchen sprühten zwischen ihm und Birgit. Im Grunde stand sofort fest, dass dieser kleine alte Pudelmann nie wieder bei Birgits Familie ausziehen würde. Er warf sich in sein neues Leben und startete richtig durch.
Opi Theo entwickelte sich trotz aller gesundheitlicher Einschränkungen prächtig und wurde schnell vollwertiges Mitglied im "Pinneberger Lockenrudel". Und das Band zwischen ihm und Birgit wurde immer enger. Wo sie war, wollte er auch sein, sie war der Dreh- und Angelpunkt seines Lebens. Er nahm langsam zu, wurde mit Physiotherapie und tierärztlicher Hilfe auch körperlich insgesamt wieder stabiler und war rein äußerlich Dank intensiver Pflege kaum wiederzuerkennen.
Wer draußen nicht wusste, dass Opi Theo blind war, hätte es kaum gemerkt. So sicher und frei begann er sich zu bewegen und vertrauensvoll in der großen weiten Welt mit seinen Menschen und Hunden aktiv zu sein. Wir alle haben ihn im Sommer beim Pflegestellentreffen erlebt.
Es fällt uns heute schwer, Abschied von ihm zu nehmen. Wir suchen Trost in dem Gebet und in der Gewissheit, dass er die schönste Zeit dieses Lebens mit Birgits Familie erleben durfte. Er hat sie mit jeder Faser seines Wesens geliebt und uns einmal mehr gezeigt, welche Kräfte durch so eine Liebe freigesetzt werden.
Gute Reise, lieber kleiner Opi Theo.
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chris (Dienstag, 06 November 2012 13:17)
machs gut mein süßer! und danke an alle helfenden.
Manuela (Dienstag, 06 November 2012 18:16)
Opi Theo, kleine Zuckerschnute, Knopfauge, wie auch immer.....du hast es geschafft und dir deine Flügelchen angezogen. Wenn ich so auf dein Bildchen schaue, kullern mir die Tränen und ich werde so sehr an meinen Andy erinnert. Ich hoffe, du konntest ohne Schmerzen einschlafen,...meinem Andy war es nicht gegönnt. Vielleicht kommst du irgendwann einmal wieder und deine Seele darf einem anderen Körper Gesellschaft leisten und Freude bereiten....
Michaela (Samstag, 17 November 2012 13:28)
Opi Theo erinnert mich sehr an meine kleine Omi. Sie sah genauso aus wie er, und hat in etwa die selbe Geschichte.
Aus einem alten kleinen Pudel wurde ein lebenslustiger und glücklicher Hund.
Leider durfte Omi die schöne Zeit nur 8 Monate erleben, dann mussten wir sie leider gehen lassen.
Aber sie hat die glücklichste Zeit ihres Lebens gehabt - genau wie Opi Theo!
Und nur das zählt!
kerstin (Montag, 26 November 2012 14:15)
aus schlimmst verwahrloster haltung so werden einen die worte im mund rumgedreht wenn ihr wirklich so toll währt schreibt doch mal was über anka und paula monate nichts gehört ob es denen im neuen zu hause wirklich so gut geht wir werden sehen